Das Mecklenburger Alphorn ist in seiner besonderen Art und Bauweise seit dem 21.03.2011 beim Deutschen Patent- und Markenamt in München urheberrechtlich gegen Missbrauch, unberechtigten Nachbau usw. patentrechtlich geschützt. Lizenzvergaben sind nur über den Urheber möglich.
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Einiges zu meinem Alphornbau:
Das erste Alphorn in Sandwichbauweise:
Meine Alphörner werden,
abgeleitet aus alten Überlieferungen, vielen Versuchen und eigenen Erfahrungen, nach einem bisher nicht üblichen Verfahren hergestellt.
Die sorgfältige Auswahl des Holzes, die Bauweise des Schallbechers und die Herstellung der inneren Öberflächen der Schallrohre sind neben vielen weiteren präzisen Details eine Voraussetzung dafür, dass die Alphörner die gewünschten Klangvorstellungen im Bereich der Naturtöne erfüllen.
Neben dem Alphornbau ist die speziell angepasste Herstellung der Mundstücke eine kleine Kunst und bedingte Voraussetzung für den Wohlklang der Naturtöne des Mecklenburger Alphorns.
Jedes Horn und jeder Bläser benötigt sein eigens angepasstes Mundstück, um die sehr eng liegenden Naturtöne überhaupt treffen zu können.
Die Herstellung verlangt ein vielseitiges handwerkliches Geschick und Grundkenntnisse im musischen Bereich.
So oder ähnlich sieht eine kleine Werkstatt aus, wo ein Mecklenburger Alphorn entsteht.
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1. Fachliche Voraussetzungen zum Bau eines Alphorns
Aus meiner Sicht sollten folgende Voraussetzungen vorhanden sein:
Ein fester Wille und ein Ziel, ein Alphorn überhaupt herstellen zu wollen. Nötige Kenntnisse und Fähigkeiten müssen in folgenden Bereichen vorhanden sein oder aufgebracht werden:
Kenntnisse
im Feinholz- und Instrumentenbau, in der Musik und Klangphysik, in der Metallverarbeitung,einschließlich Schweißen usw. sind wünschenswert.
Darüber hinaus, eine unendliche
Ausdauer und ein musikalisches Interesse, dieses Instrument auch selber zu spielen.
2. Das Holz
stammt ausnahmslos aus Mecklenburger Wäldern.
Die Fichten,
aus denen das Holz für die Klangrohre gebaut wurden, waren ausnahmslos über 100 Jahre alt. Da von den Stämmen keine Klangproben genommen werden konnten, musste jetzt, während der Bauphase, jeder Zuschnitt auf die gewünschte Maserung, die Lage der Jahresringe und den Rohklang des Holzstückes geprüft und sortiert werden.
Nach dem Fällen der Bäume lagerte das Holz über 30 Jahre bereits in Bretterform.
Alles beginnt mit dem Zuschneiden des Rohholzes
Es muß eine bestimmte Fähigkeit zur Bewertung des Rohholzes, es auszuwählen und zu sortieren, vorhanden sein. Das Vorsortieren erfolgt nach Kriterien für den Holz-Musikinstrumentenbau. Durch bestimmte Vorgänge wie Klopfklang (Gehör), Sichtung der Maserung, handwerkliches Fertigen der konischen Leisten und ihr abgestimmtes Einfügen kann mit Mühe zum Erfolg führen.
3. Die Formen
Wer ein Nordisches Alphorn bauen will, sollte auch über Kenntnisse im Metallbau verfügen, um die Formen für die Herstellung anfertigen zu können. Auch sollte er etwas über die Kunst des Glockengießens und des Geigenbaus gelesen haben und viel über Holzstrukuren und deren Eigenschaften wissen.
4. Das Kochen, Biegen und Leimen
Dieser Bereich der Herstellung basiert ausschließlich auf Erlebnissen und Erfahrungen in meiner Kindheit in Masuren, sowie in einem Prozess jahrelanger Tätigkeit und Umgang mit dem Werkstoff Holz vor allem im Bootsbau.
Auch fließen Erlebnisse ein, die ich als Kind beim Bau von Holzkähnen in Erinnerung hatte und an aktuellen Beispielen im Versuch über Jahre nahezu für diesen Zweck perfektionierte.
5. Das Schleifen, Drechseln und Einpassen
Neben diversen Werkzeuge, die spezell für den Zweck selber angefertigt worden sind, ist eine geeignete Drechselbank mit mehreren speziellen Funktionen angebracht. Die Bank sollte ein spezielles Wechsel-Spannfutter haben und auch zum Schleifen umrüstbar geeignet sein.
Das Schleifen wird ausschließlich in Handarbeit verrichtet.
6. Die Buchsen
Sie wurden vom Schlossermeister Sdunek in Dabel nach Skizze in V2A Stahl mit größter Passgenauigkeit hergestellt. Das Einpassen der Buchsen und das Anfertigen der Drechselhülsen muß mit äußerster Präzision erfolgen.
Alle kleinen, lösbaren Holzverbindungen (Mundstück zum Mundrohr) sollten unbedingt in Messing gelegt werden.
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7. Das Anfertigen der Mundstücke
Alphornmundstücke, so meine Erfahrung, sollten unbedingt aus Holz angefertigt sein. Neben der Herstellung der gesamten Teile in äußerster Präzision, muß das Mundstück für das entsprechende Volumen des Alphorns angepasst werden. Dabei gilt es, wichtige Kriterien zu kennen und die Fertigung zu haben, bestimmter Teile des Mundstücks in zehntel Millimeter genau zu bauen.
Das ist eine Kunst für sich.
Jeder Alphornspieler benötigt ein für seine anatomischen und physiologischen Gegebenheiten angepasstes Mundstück. Um das herauszufinden, sind viele Versuche nötig.
Der Alphornton hängt wesentlich vom Mundstück ab!
Die ersten Mundstücke sind fertig. Das Innenleben ist von ungeahnter Präzision. Hier haben die im Holzhandwerk unüblichen zehntel Millimeter einen entscheidenden Einfluss auf den späteren Klang des Alphorns.
Wichtigstes Kriterium ist aber die eigene Erfahrung, das eigene Können zur Herstellung eines angepassten Holzmundstücks!
8. Erkenntnisse:
Nach bisherigen Erfahrungen und Auswertung sehr breit angelegter Literatur sowie von überlieferten Berichten erfahrener Alphornbauer und Alphornspieler der Schweiz, Öesterreich und den deutschen Alpen sowie erfahrenen Musikpädagogen, erfüllen schnellgebaute Alphörner aus Furnieren oder Kunststoffen nicht den gewünschten Klanganforderungen. Die Schwingungen des Tones im Raum des Alphorns unterliegen physikalischen Gesetzmäßigkeiten, die man nicht negieren kann.
Holz bleibt Holz!
Diese Gesamtheit an Erkenntnissen und Erfahrungen im Alphornbau ist erforderlich, um den idealen Alphorn-Ton optimal einzubringen. Das ist die große Kunst im Alphornbau.
Einige Bilder zur Fertigung:
Aus dieser Eichenholzscheibe wird der Rand für den Schallbecher gedrechselt.
Präzision ist oberstes Gebot:
Die schwierigste Arbeit ist gemacht, die Schallbecher sind im Rohbau fertig.
Die Arbeitszeit für einen Schallbecher beträgt mindestens 70 Tage, ehe die Form gelöst werden kann.
Das Mittelrohr wird vorsichtig auf der Dechselbank auf die gewünschte Wandstärke gebracht.
Die präzise Innenbehandlung der Schallrohre ist hiermit abgeschlossen und die eingepassten Leisten sind in der "Zwinge" für ein komplettes Alphorn fertig im Rohbau eingeleimt. Jetzt folgt die genaue Bestimmung der Wandstärke. Damit erhält das spätere Mecklenburger Alphorn, neben seiner bestimmten Länge, seinen allesentscheidenden Grundton F.
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Zeitaufwand:
Für die Herstellung eines Mecklenburger Alphorns werden durchschnittlich 160 Tage benötigt, wenn täglich an der Fertigstellung gearbeitet wird
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Alles beginnt mit den groben Arbeiten